Unglaublich: Aus für den regionalen Jugendfußball

10.01.2012
Unglaublich: Aus für den regionalen Jugendfußball
Eine sprichwörtliche Hiobsbotschaft hat die Vereine unserer Region nach den Feiertagen zu Weihnachten und Neujahr erreicht: ab der Saison 2012/13 gibt es keine regionalen Jugendmeisterschaften mehr!
von Tschiggo

Dass als letzter Schritt der Umsetzung der Sportautonomie in den Autonomen Provinzen Bozen und Trient die Abschaffung des Regionalkomitees im italienischen Fußballverband auf dem Programm steht, war bekannt. Auch dass dies mit dem Start in die kommende Saison (2012/13) am 1. Juli 2012 passieren soll. Den Vereinen wurde aber von den Verbandsfunktionären bei diversen Versammlungen im Laufe des Jahres 2011 ein Projekt präsentiert, das den Übergang aller institutionellen und bürokratischen Kompetenzen vom Regionalkomitee an die beiden Provinzialkomitees vorsah, aber immer den Erhalt aller regionalen Meisterschaften zum Inhalt hatte.

Jetzt hat man sich kurzerhand aber auch dafür entschieden, dass nur mehr die Oberliga, der Kleinfeldfußball Serie C und der Damenfußball Serie C regional ausgetragen werden. Die Junioren-, A- und B-Jugend-Meisterschaften jedoch nur mehr auf provinzialer Ebene.

Dies ist ein herber Rückschlag für alle Vereine, die qualitative Jugendarbeit anstreben, denn wenn man sich in Zukunft nicht mehr mit den besten Teams der Region messen kann, wird es noch schwieriger, junge Spieler gut auszubilden und auf ihren Einsatz in den ersten Mannschaften vorzubereiten. Die SpG Untervinschgau nimmt heuer in der neunten Saison an den regionalen Meisterschaften teil und hat sich dort gut etabliert. Ab kommenden Sommer wird man sich, wie andere Südtiroler und Trentiner Vereine, welche seit Jahren im regionalen Fußball präsent sind, neu orientieren müssen.

Ciao Mezzocorona, hallo FC Oberland, so heißt die traurige Realität ab kommenden Herbst für die SpG Untervinschgau. Und das nicht, weil man sportlich nicht mehr mithalten kann, sondern weil die Interessen von machtbesessenen Verbandsfunktionären nicht dem Sport gelten, sondern persönlichen Geltungsbedürfnissen. Überall auf der ganzen Welt versuchen Fußballverbände Programme zur qualitativen Nachwuchsförderung zu entwickeln, aber in Italien trifft der Verband Entscheidungen, gegen die Entwicklung des Jugendfußballs. Die Tatsache ist noch trauriger, da diese Entscheidung nicht in Rom, sondern in Bozen und Trient gefallen ist. Insidern zufolge sei es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Oberliga nur mehr provinzial ausgetragen wird; na dann, gute Nacht!
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