Alles Grün in Frankreich

 
29.10.2023
Alles Grün in Frankreich

Ein Jahr nach der Weltmeisterschaft in Grenoble war Frankreich wieder Austragungsort eines internationalen Einradevents: Rund um den Ort Eguisheim nahe der deutschen Grenze fand vom 29. Oktober bis 4. November der Coupe de France, die offene französische Meisterschaft statt. Mit dabei und nicht weniger erfolgreich als bei der WM: die Sportler des SSV Naturns – Sektion Einrad.

Dabei hatten die Naturnser Sportler bereits vor einem Jahr einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. „Die mit den grünen T-Shirts kenne man schon“, so der fast ehrfürchtige Kommentar eines französischen Teilnehmers kurz vor Beginn der Bahnbewerbe. Und er sollte Recht behalten.
Aber der Reihe nach: Am ersten Wettkampftag gewann Valentina Gruber das Straßenrennen über zehn Kilometer in ihrer Alterskategorie. Am Nachmittag nahm die 13-Jährige gemeinsam mit Maya Hanifle (14) in der Paarkür erstmals an einem internationalen Wettkampf in der Disziplin Freestyle teil. Dementsprechend groß war die Aufregung. Zum Song „Uptown Funk“ gelangen dem Duo aber weitgehend alle Tricks, die Zuschauer der prall gefüllten Halle klatschten am Ende großen Beifall. Das Resultat: der erste Platz unter allen angetretenen Paaren.
Ein Mammutprogramm wartete am Montag auf der Leichtathletikbahn in der rund 70.000 Einwohner zählenden Stadt Colmar. Dabei begann der Tag mit einem Schreckmoment: Valentina Gruber stürzte bei den 100 Metern auf der nassen Bahn in Führung liegend kurz vor dem Ziel und blieb verletzt liegen. Ein Check im Krankenhaus gab Entwarnung - mit einer leichten Verletzung am Knie kam die 13-Jährige glimpflich davon, sie konnte aber keine weiteren Rennen mehr bestreiten. Für ihre Teamkollegen lief es besser: Anna-Maria Perkmann (23) gewann in der allgemeinen Klasse die Bewerbe 30 Meter Wheel Walk (Reifenlaufen) und die 400 Meter, Leonie Mengon (19) den IUF-Slalom. Greta Fent (11), Noam (11) und Schwester Maya Hanifle gewannen in ihrer Alterskategorie die 100 Meter, Maya erzielte im Vorlauf die überhaupt schnellste Zeit unter allen Frauen (auch beim Rennen über 50 Meter Ein Fuß). Einen besonderen Moment gab es beim Staffelrennen über 4x100 Metern: Unter starken Regen belegten die Naturnser mit Maya und Noam Hanifle, Leonie Mengon und Schlusssprinterin Anna-Marie Perkmann den ausgezeichneten vierten Platz - vor ihnen nur Staffeln, die ausschließlich mit männlichen Teilnehmern besetzt waren.
Ab Dienstag fanden die Rennen der kleinsten Teilnehmer statt: Laura Stadler (8) gewann die 100 Meter, den IUF Slalom und die Disziplin Langsam vorwärts, Eliah Hanifle (9) siegte beim Straßen- und beim Cross-Country-Rennen.
Die Tage bis zu den Rennen in den Muni-Disziplinen nutzten die Sportler, um die Strecken zu besichtigen, zu trainieren, Wettkämpfe in einer anderen Disziplin oder die Altstadt von Colmar zu besuchen. So blieb dem einen oder anderen Teilnehmer nicht nur die Rennen, sondern auch Anderes prägend in Erinnerung: „Die Brezeln waren sehr gut“, so Noam Hanifle schmunzelnd. Die Stärkung war auch notwendig, denn die letzten Wettkämpfe hatten es in sich. Aufgrund des Regens war die Uphill-Strecke schlammig und kaum befahrbar, umso höher sind die Leistungen unserer Sportler einzuschätzen. Anna-Maria Perkmann gewann das Rennen in der allgemeinen Klasse. Im Downhillrennen belegten in der Reihenfolge Anna-Maria Perkmann, Leonie Mengon und Maya Hanifle die ersten drei Plätze, Anna-Maria gewann außerdem das Cross-Country-Rennen, bei dem Leonie Dritte wurde. Am Ende zeigte es sich: Frankreich bleibt ein gutes Pflaster für die Fahrer mit den grünen Leiberln.

Carmen Fliri
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