K A R A T E

K A R A T E
Das Wort Karate-Do besteht aus drei japanischen Schriftzeichen: kara (leer), te (Hand) und dô (der Weg) und bedeutet " Der Weg der Leeren Hand".

Karate-Do (Karate) gehört zu den Sportarten, bei denen alle wesentlichen körperliche Aspekte trainiert werden:
  • Beweglichkeit 
  • Ausdauer 
  • Kraft 
  • Schnelligkeit und 
  • Koordination.
Selbstverteidigung stellt für uns auch einen wichtigen Gesichtspunkt dar.
Karate-Do ist genauso wie Judo, Aikido oder Jujutsu eine waffenlose Kampfkunst entwickelt zur Selbst-verteidigung. Im Judo sind Wurftechniken, im Aikido und Jujutsu sind Hebeltechniken und im Karate sind Stoß- und Schlagtechniken im Vordergrund.

Die Philosophie, die dahinter steht ist aber die gleiche: "Nicht das Ziel ist wichtig sondern der Weg zum Ziel" und wie wir diesen Weg gehen.

Konsequentes und vor allem bewusstes Training ist notwendig um in einer Gefahrensituation Karate auch zur Selbstverteidigung anwenden zu können. Das Erlernen einiger "Tricks" kann nie ein Mittel gegen einen potentiellen Aggressor darstellen, da der nötige psychische Hintergrund, sprich die innere Einstellung, fehlt. Diese Einstellung und die praktische Umsetzung der Karatetechniken im Notfall sind ein wichtiger Teil unseres Trainings.

Was ist das Ziel einer Kampfkunst?
Das Ziel einer Kampfkunst (auch des Karate-do) ist das Trainieren zur Erlangung von Selbstbeherrschung. Die Präsenz des Gegners erfordert die volle Präsenz des Selbst auch in der kleinsten Bewegung, da diese über Leben und Tod entscheiden kann. Ein minimaler Mangel an Konzentration, eine Unstimmigkeit zwischen Geist und Körper erweisen sich im wirklichen Kampf als unverzeihlich - und auch im Training als nicht risikolos. Schnell entdeckt man, dass der gefährlichste Gegner nicht von außen kommt, sondern in einem selbst liegt.

GESCHICHTE DES KARATE
Karate entwickelte sich auf den Ryu-Kyu-Inseln, insbesondere der Hauptinsel Okinawa, die im Pazifik im südlichen Japan liegen. Bereits im 14. Jahrhundert unterhielt das damals noch unabhängige Okinawa rege Handelskontakte mit China, wodurch die ersten Eindrücke der chinesischen Kampfkunst Kempo nach Okinawa gelangten.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Inseln im 15. Jahrhundert führte dazu, dass sie ständig von Unruhen heimgesucht wurden. Zur Erhaltung seiner Macht unter der aufständischen Bevölkerung verbot König Sho Shin das Tragen jeglicher Waffen. Durch dieses Verbot erfreute sich die waffenlose Kampfkunst, genannt Okinawa-Te, erstmals wachsender Beliebtheit und viele ihrer Anhänger reisten nach China um sich im Training mit den dortigen Meistern fortzubilden.

Im 17. Jahrhundert verschärfte Shimazu das Waffenverbot weiter und stellte jeglichen Waffenbesitz unter schwere Strafe. In den folgenden Jahren schlossen sich die großen Meister des Okinawa-Te zu einem geheimen oppositionellen Bund zusammen. Ihre Kampfkunst wurde nur noch im Verborgenen und an ausgesuchte Personen weitergegeben. Aus Gründen der Geheimhaltung war man dazu gezwungen Okinawa-Te ausschließlich mündlich weiterzugeben und keinerlei schriftliche Aufzeichnungen anzufertigen. Währenddessen entwickelte sich in der bäuerlichen Bevölkerung das Kobudo, bei dem Werkzeuge und Alltagsgegenstände als Waffen verwendet wurden.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde Okinawa politisch und kulturell Japan angegliedert. Mit der Aufhebung des Waffenverbots gewann die Kampfkunst auf Okinawa rasch an Popularität und wurde unter dem heutigen Namen „Karate“ bekannt. Die Einführung von Karate als Schulsport auf Okinawa 1905 markiert den Punkt, an dem Karate nicht mehr als reine Selbstverteidigung sondern auch als Leibesertüchtigung und Mittel zur Charakterbildung aufgefasst wurde.

Die weitere Entwicklung in Japan zeichnet sich vor allem durch die Betonung des sportlichen Wettkampfs aus. Nach dem 2. Weltkrieg verbreitete sich Karate weltweit durch eine Vielzahl japanischer Meister, die sich auf allen Kontinentenniederließen

Die 20 Regeln des Karate
  • Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.
  • Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.
  • Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
  • Erkenne zuerst dich selbst, dann den Anderen.
  • Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.
  • Lerne deinen Geist zu kontrollieren und befreie ihn dann.
  • Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.
  • Denke nicht, dass Karate nur im Dojo stattfindet.
  • Karate üben heisst, ein Leben lang arbeiten. Darin gibt es keine Grenzen.
  • Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen.
  • Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.
  • Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie du nicht verlierst.
  • Wandle dich abhängig vom Gegner.
  • Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des Nicht-Treffens ab.
  • Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.
  • Wenn man das Tor zur Jugend verlässt, hat man viele Gegner.
  • Die Haltung des Anfängers muss frei sein von eigenen Urteilen, damit er später ein natürliches Verständnis gewinnt.
  • Die Kata darf nicht verändert werden, im Kampf jedoch gilt das Gegenteil!
  • Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.
  • Denke immer nach, und versuche dich ständig an Neuem.

Kyu (Schüler) Grade

weiß

 

Beginner, Schnee liegt in der Landschaft.
Der Lehrer sieht den Schüler nicht.
Der Schüler sieht die Lehre nicht.
gelb Der Schnee beginnt zu schmelzen, die Erde leuchtet gelb.
Der Lehrer sieht nicht, ob der Schüler fruchtbar ist.
Der Schüler sieht nicht, ob aus dieser Lehre für ihn Frucht wachsen wird.
orange Die Sonne erwärmt die Erde. Sie ist Fruchtbar.
Der Lehrer sieht noch keine Frucht.
Der Schüler keimt, kann aber noch nichts.
grün Der Samen keimt, ein Bäumchen entsteht.
Der Lehrer sieht, der Schüler versteht.
Der Schüler erkennt die Wirkung der Lehre.
blau Der Baum wächst zum blauen Himmel. Er wird stärker.
Der Lehrer sieht das Leben seines Samens.
Der Schüler sieht die Tiefe der Lehre.
braun Der Baum hat jetzt eine starke Rinde und ist ausgewachsen.
Der Lehrer sieht den Beginn selbständigen Lebens.
Der Schüler sieht, fest gewachsen, den ersten Gipfel in der Ferne.