SpG Koordinator Andy Kofler im Interview

Mit Andy Kofler, Ex-Spieler des SSV Naturns und des ASV Partschins sowie langjährigen Trainer und weiteren Rollen in den Vereinen hat die SpG Untervinschgau seit diesem Jahr einen hervorragenden Mann für diese Position gewonnen.
Andy stand uns Rede und Antwort. Lest hier das Interview:

1. Seit dieser Saison bist du als Spielgemeinschafts Koordinator im Einsatz. Was können wir uns unter den Aufgaben des SpG Koordinators vorstellen?
Vorausschicken möchte ich, dass ich ausschliesslich für den sportlichen Bereich zuständig bin. Die verwaltungstechnische Arbeit obliegt meiner Kollegin im Spielgemeinschaftsausschuss Mayr Andrea.
Der Spg Koordinator ist Kommunikator, Organisator, Problemlöser und Bindeglied des Spg-Ausschusses zu allen Trainern der Spg und auch zu den leitenden Funktionären der Partnervereine, aber auch zu den Spielern und deren Eltern. Also momentan viel viel reden und organisieren. Diese Figur ist in dieser Form neu und ich bin der Meinung, dass wir nach einem Jahr schauen müssen, welche Anforderungen ein Spg Koordinator mitbringen soll und damit zusammenhängend die Aufgaben definieren.

2. Was ist die grösste Herausforderung?
Der Spg-Ausschuss und ich sind der Meinung, dass die Spielgemeinschaft als Konstrukt ein Erfolgsmodell ist und ausserhalb unseres Wirkungsbereiches in ganz Vinschgau, aber auch im ganz Fussball-Südtirol beneidet wird. Wir sollten uns bewusst sein, dass der Erfolg auf einer Idee von Leuten der Partnervereine fusst, welche vor vielen Jahren trotz allem „Kirchturmdenken, Fanatismus“ glücklicherweise weitsichtig gedacht haben und trotz aller Rivalität verstanden haben, dass nur eine Zusammenarbeit zur qualitativen Weiterentwicklung von jungen Spielern und damit dann auch zu sportlichem Erfolg aller drei Vereine führen kann. Versuchen wir nun gemeinsam dieses Modell weiterzutragen und ich hoffe, dass es die Spielgemeinschaft noch viele Jahre weiter bestehen wird. Vergessen wir dabei nicht, wieviele soziale Kontakte, ja sogar Freundschaften zwischen Spielern und Familien in den Dörfern der Spg entstanden sind.

3. Wo legst du besonders wert drauf und was erhoffst du dir von den SpG Vereinen Naturns, Partschins, Plaus und Schnals?
Fairness, Transparenz, korrekter und ehrlicher Umgang untereinander. Im Prinzip erwarte ich mir, dass alle Themen, besonders die heiklen, an einem Tisch zusammen besprochen werden und versucht wird einen gemeinsamen Nenner zu finden. Viel miteinander anstatt übereinander zu reden ist meine Devise.

4. In einer Spielgemeinschaft kommen ab und zu die Bedürfnisse der einzelnen Vereine zu kurz. Was ist aus deiner Sicht das wichtigste um Streitigkeiten untereinander zu verringern?
Wie oben gesagt: Ganz einfach. Sich an einen Tisch setzen, in die Augen schauen, hart aber respektvoll zu diskutieren und gangbare Lösungen zu finden. Bis zuletzt müssen alle kompromissbereit sein und verstehen, dass alle Gewinner sein sollten. Auf keinen Fall sollte es so sein, dass ein Verein das Gefühl hat, immer nur Verlierer zu sein.

5. Im Fokus steht die Weiterentwicklung der jungen Fußballer und Fußballerinnen. Wann ist ein SpG Koordinator erfolgreich?
Wir in der Spg sind dann erfolgreich, wenn es uns gelingt, soviel wie möglich Spieler in den 1. Mannschaften der Partnervereine unterzubringen. Dies der sportliche Aspekt.
Gesellschaftlich dann, wenn wir in unserer „Erziehungstätigkeit“ imstande sind, die Spieler in ihrem Reifeprozess bis zum Erwachsenenalter so zu begleiten, dass sie gefestigte selbstbewusste Burschen werden, die ehrlich und korrekt durchs Leben gehen, zufrieden sind und somit einen positiven Beitrag für die Gesellschaft und deren Zusammenleben leisten. Das ist für mich auch Erfolg.

6. Zu guter letzt: Die Jugendmannschaften der SpG waren in den letzten Jahren immer erfolgreich. Was gibst du den Trainern, Spielern und den Mannschaften mit auf Weg um auch in der Saison 21/22 eine gute Platzierung zu erreichen?
Ich hoffe, dass die Meisterschaften nicht wieder abgebrochen werden. Corona hat Spuren hinterlassen. In allem wass wir tun, sollte nie soviel Druck aufgebaut werden, dass dann die Freude am Sport verloren geht.
Erfolg im Fussball ist schwer planbar. Platzierungen müssen immer aus mehreren Blickwinkeln betrachtet werden. Auf alle Fälle muss man, um Erfolg zu haben, hart arbeiten, nicht aufgeben und verstehen, dass der Einzelne nur im Team erfolgreich sein kann. „Ohne Fleiss kein Preis“.
Deshalb, versucht mit Einsatz, Leidenschaft und Freude am Fussball die bestmöglichen Resultate zu erreichen. Lernen wir in der Niederlage gelassen zu bleiben und Siege nicht zu hoch zu hängen. Gebt immer alles für die Mannschaft und den Verein, dann wird dies früher oder später belohnt.


Wir bedanken uns im Namen der gesamten SpG Untervinschgau, aller Spieler und Spielerinnen, Trainer und Trainerinnen, Betreuer und Betreuerinnen, allen Eltern und allen Mitarbeitern der vier SpG Vereine für deine Arbeit.