Das Ende einer verkorksten Saison

10.06.2014
Das Ende einer verkorksten Saison
Gehört auch in der neuen Saison zu den Stützen des SSV: Abwehrspieler Gregor Hofer
„Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu!“ So könnte man die zu Ende gehende Fußballsaison 2013/14 resümieren. Aber es fehlte nicht nur an Glück, sondern auch an anderen Tugenden. Ein kritischer Rückblick.
von Tschiggo

Im Sommer 2013 ging es im gelb-blauen Klubhaus wieder einmal drunter und drüber. Ein neuer Vorstand ward erst Ende Juni gebildet und so wurde in Etappen an der Mannschaft gebastelt. Als Trainer angelte man sich Luciano Chini, welcher nach der Hinrunde wegen unterschiedlicher Auffassungen zur Sektionsleitung durch Engl Grünfelder ersetzt wurde. Und erst am 8. August wusste man definitiv, dass man in die Oberliga zurück geholt wurde.

Der Kader schien auf den ersten Blick nominell gut besetzt zu sein, jedoch war das Engagement vieler Spieler auf Kompromissen aufgebaut. So verpassten einige Kicker die Sommervorbereitung ganz bzw. teilweise und waren auch während der Saison nicht regelmäßig beim Training. Dies sollte sich spätestens in der Rückrunde rächen, als die Personalsituation durch erneute Abwesenheiten prekär wurde und immer weniger gestandene Speiler zur Verfügung standen.

Bereits in der Vorbereitung verletzte sich Felix Rungg am Knie schwer und im Laufe der Hinrunde erwischte es Jakob Moriggl an Knöchel und Wadenbein. Für beide war die Saison gelaufen. Viele, oftmals durch Disziplinlosigkeit erhaltene, gelbe und rote Karten erschwerten die Situation zudem.

Im Laufe der Meisterschaft verschenkte man dann einige Punkte grob fahrlässig und fünf verschossene Elfmeter sind ein weiteres Indiz dafür, dass einiges schief gelaufen ist. Die elf eroberten Punkte aus den letzten fünf Spielen kamen zu spät, der drittletzte Rang war nicht mehr zu vermeiden.

33 Punkte reichen in einem „normalen“ Jahr zum Klassenerhalt, doch bei der letztjährigen Ausgeglichenheit (Mori wurde mit nur 50 Punkten Meister), war es eben zu wenig. Mit 55 kassierten Treffern war der SSV, neben Plose, die Schießbude der Liga. Eklatant ist auch die Auswärtsschwäche der Gelb-blauen: auf fremdem Platz eroberte man gerade mal acht Pünktchen, wobei es nur einen Sieg (gegen Eppan) gab.

Die 41 erzielten Treffen gingen hauptsächlich auf das Konto von Ramiro Lago (10), Matthias Bacher und Armin Rungg (je 7) und Elias Tappeiner (5). Acht weitere SSV-Spieler konnten sich in die Torschützenliste eintragen.

Positiv zu vermerken gilt noch die Tatsache, dass Kapitän Armin Rungg keine Minute der 30 Spiele verpasst hat und somit 2.700 Minuten auf dem Platz stand. Er hat in den mittlerweile neun Saisonen in Naturns 243 Spiele bestritten.

Gute Leistungen zeigten auch die beiden Abwehrspieler Matthias Peer und Gregor Hofer. Ersterer gehört trotz seiner erst 17 Lenze bereits seit zwei Saisonen zum Stammpersonal und Zweitgenannter überzeugte durch konstant gute Leistungen und großem Einsatz, vor allen Dingen in der schwierigen Phase der Rückrunde. Der 24jährige ist mit 136 Einsätzen bereits einer der dienstältesten, aktiven SSV-Kicker.

Vom Vorstand wurde bereits vor einiger Zeit die abgelaufene Saison kritisch und auch selbstkritisch analysiert und man bastelt nun an der neuen Mannschaft für die Landesliga. Es wird einen großen Umbruch geben. Sieben bis neun Spieler werden nicht mehr im Aufgebot stehen. Eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance für die Naturnser Jugendspieler!
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