Diz o Carioca branco do Rio …

09.12.2011
Diz o Carioca branco do Rio …
Als Carioca (Ureinwohner der brasilianischen Hauptstadt des Sambas) darf ich mich nach gut zwei Wochen in Brasilien zwar sicherlich nicht bezeichnen, aber ein origineller Titel sollte es schon sein, denn ich habe mich dazu entschlossen, in relaxter Atmosphäre, hier in Brasil, kurz vor Weihnachten das SSV-Jahr Revue passieren zu lassen. Nachdem ich die Kolumne „Dalla Banchina“ offiziell zu Grabe getragen habe und mich aufgrund der fehlenden Kritikfähigkeit beim SSV dazu durchgerungen hatte, persönliche Kritiken und Verbesserungsvorschläge nur mehr mündlich und hinter verschlossenen Türen anzubringen, möchte ich mein glorreiches Resümee des Jahres 2011 nun doch hier kund tun. Es handelt sich ja nur um positive Kritiken und die hört bzw. liest eh jeder gerne und verträgt sie auch...
Chico do Brasil

Ein aufregendes Drama mit Happy-End spielte sich beim SSV zwischen dem 30. Jänner und dem 8. Mai dieses Jahres ab. Nachdem man mit nur 13 Punkten aus dem Herbst 2010 in die zweite Halbserie startete gab es dort gleich zwei deftigen Niederlagen (0:4 gegen Mori und 0:6 gegen Albiano), Paul Pircher wurde als Trainer entlassen. Engl Grünfelder übernahm am Freitag, den 10. Februar eine schier aussichtslose Mission: er sollte die zum Klassenerhalt notwendigen 20 Punkte in den noch ausständigen zwölf Partien sammeln. Eine Serie von 13 Punkten in den ersten fünf Spielen unter Engl wurde gestartet und am Ende reichten 19 errungene Zähler. Am Tag der Arbeit, dem 1. Mai, war das Wunder im Bozner Drususstadion vollbracht – der SSV bleibt in der Oberliga!!! Zum Saisonausklang eine Woche später in Naturns wurde nur noch gefeiert und die Mannschaft feierte dann etwas später noch drei Tage in München.

Wer sich noch an meine Worte bei der Weihnachtsfeier 2010 erinnern kann, der wird mir jetzt Recht geben – dieser Klassenerhalt war enorm wichtig für die Zukunft unseres Vereins, ja sogar für die gesamte Spielgemeinschaft und vor allen Dingen für die Jugendspieler. Nochmals ein Riesenkompliment an alle, die diesen Kraftakt möglich gemacht haben!

In der Sommerpause waren dann lange Zeit nur Abgänge zu verzeichnen und auch die Lösung der Trainerfrage ließ auf sich warten. Alles wurde bereits in Frage gestellt. Ist der „harte Hund“ Marco Bertoncini der richtige Trainer für den SSV? Kann Francesco Cosa Peter Mair ersetzten? Wie soll der Abgang von Käpt’n Peter Mazoll kompensiert werden? Die Abwehr ist zu löchrig. Unsere Jugendspieler sind nicht auf der Höhe … Mit viel Skepsis startete man dann in die Vorbereitung auf die neue Saison. Die Ergebnisse und gezeigten Leistungen in den Vorbereitungsspielen gaben eher Anlass zu Sorge, als zu Zuversicht. Aber, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt …

Nach fünf Spielen hatte man bereits elf Punkte auf dem Konto – ein Traumstart! Und am Ende der Herbstmeisterschaft steht man so gut da, wie noch nie in der Oberliga: 25 Punkte, Rang fünf und beste Südtiroler Oberligamannschaft! Der 39jährige Francesco „Franz“ Cosa ist dank seiner zwölf Hinrundentore zum Liebling der Nation geworden und hat alle Kritiker (dazu gehörte im vergangenen Sommer auch ich selbst) Lügen gestraft. In der Abwehr ist Neuzugang Florian der ruhende Po(h)l, der seinen Mitspielern viel Sicherheit gibt. Im zentralen Mittelfeld boten Jack Moriggl und Felix Rungg eine klasse Hinrunde, wobei vor allem Lipsi als Spielmacher immer stärker wurde und zudem als sicherer Elfmeterschütze auftrat. Die Jugendspieler traten nur positiv in Erscheinung und können jenen der gegnerischen Mannschaften jederzeit Paroli bieten. Damian Huber hat trotz langer Verletzungspause bei seinen acht Einsätzen drei Treffer erzielt. Und was soll man über unseren Trainer sagen? Er ist kein Mann der großen Worte, dafür aber ein akribischer Arbeiter und ein absoluter Fachmann in puncto Taktik und Kenntnis der Oberliga, obwohl er zum ersten Mal in dieser Spielklasse trainiert.

Wir spielen vielleicht nicht mehr so attraktiv wie in der letzten Saison, aber erfolgreich. Es gab nur zwei Niederlagen in 15 Spielen und der SSV war das einzige Team, das Spitzenreiter Fersina einen Punkt abknüpfen konnte. Mit sieben Unentschieden sind die blau-gelben die Remiskönige der Liga. Und der Naturnser Sportplatz war, wie schon in der letzten Saison, der Schauplatz der meisten Oberligatore: 29 Treffer konnten die meist zahlreichen Zuschauer in acht Spielen bestaunen.

Es gäbe noch viel zu schreiben über diese fantastische Hinrunde, aber auch die Tage (und Nächte) in Brasilien haben ein Ende und somit wünsche ich allen SSVlern noch Frohe Weihnachten und für das Jahr 2012 wünsche ich mir, dass der SSV Naturns und die Partnervereine in der Spielgemeinschaft im Mai und Juni viel zu feiern haben – die Weichen sind gestellt!

Mit vorweihnachtlichen Grüßen
Eure immer seltener werdende Stimme im Stadion
Chico
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